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Hotz’n’plotz Entertainment GmbH
Hotz’n’plotz Entertainment ist Pulverdampf und Pistolenrauch für Kinder und Familien. Wir kreieren und organisieren pädagogisch wertvolle Kultur und Live-Kommunikation für die Weltentdecker unter uns und deren Eltern. Simon Righetti, Projektleiter, Spezialist für Events und Online Marketing von Hotz’n’plotz Entertainment. Lukas Schaub Geschäftsführer und Event Manager von Hotz’n’plotz Entertainment.
Die ganze Welt befindet sich im Ausnahmezustand aufgrund des Corona-Virus. In der Schweiz gilt ab dem 28. Februar das Veranstaltungsverbot. Was hat dieses Verbot bei euch zuerst ausgelöst?
Lukas Schaub: Mit dem Verbot von Veranstaltungen wurde das Szenario, das sich zwar angekündigt hatte, aber für alle so schwer vorstellbar und fassbar war, real. Die ersten Gedanken drehten sich erst mal darum, was es kurzfristig bei unseren laufenden Projekten zu tun gibt. Was muss angepasst, verschoben, abgesagt, etc. werden. Gleichzeitig haben wir die grossen Sorgen aller beteiligten Partner gespürt, die Ungewissheit, wo die Reise hingeht, und natürlich haben wir uns auch Gedanken darüber gemacht, was denn die langfristigen Konsequenzen für uns und unsere ganze Branche sein werden.
Simon Righetti: Das Worst-Case-Szenario wurde plötzlich real. Die ersten Gedanken drehten sich auch bei mir um unsere aktuellen Projekte, an denen wir teilweise schon Monate arbeiten. Es war schon auch ein Schock, eine solche Situation kennt man in der Schweiz eigentlich nicht.
Als der erste Schock vorbei war, was habt ihr dann unternommen?
Lukas: Einen eigentlichen einzelnen Moment des Schockes haben wir so nicht erlebt oder empfunden. Wir waren gerade die ersten Wochen nach der Bekanntgabe des Veranstaltungsverbotes schlicht enorm gefordert, alle weiteren Arbeiten der Situation entsprechend zu gestalten, Veranstaltungen zu verschieben, abzusagen, Partner, Leistungsträger und Gäste zu informieren. Nach dieser ersten, intensiven Welle wurde es dann aber schlagartig ruhig und wir haben uns im Team damit befasst, wie wir diese besondere Zeit am besten Nutzen wollen und können.
Simon: Es gab sehr viele Telefonate mit befreundeten Künstlern, Eventlogistikern, Kulissenbauern und allen, die bei unseren Projekten beteiligt sind. Bei einem dieser Telefonate erzählte mir ein befreundeter Künstler von einem regelrechten «Kreativstau», für den er ein Ventil brauche. Einige ähnliche verlaufende Gespräche später war die Idee der Live-Streaming-Plattform familienkiste.ch geboren.
Wie gross sind insgesamt die Einbussen bei euch seit dem Verbot?
Lukas: Kurzfristig haben wir Glück. Zum Einen besteht ein wichtiger Teil unserer Arbeit auch aus Kreations- und Konzeptarbeiten für unsere Kunden, welche uns gerade im Frühling noch beschäftigten und Einnahmen bringen. Weiter findet der grösste Teil unserer Veranstaltungen im Sommer statt, so dass die Ausfälle bisher überschaubar waren.
Das sieht in den kommenden Monaten aber anders aus, da steht für uns ein grosser Teil unseres jährlichen Umsatzes auf dem Spiel.
Wisst ihr schon, wie es weitergeht? Ist eure Existenz gefährdet?
Lukas: Nein, im Moment wissen wir nicht, wie es weitergeht, da es zur aktuellen Situation rund um das neue Coronavirus auch für die Experten noch unklar ist, wie lang und mit welchen Massnahmen reagiert werden muss. Diese Situation ist für uns natürlich sehr schwierig, aber wir können diese so annehmen und akzeptieren. Wir vertrauen unseren Behörden und tragen die Massnahmen mit.
Für uns haben wir mittlerweile alle erdenklichen Szenarien durchgespielt. Das Jahr wird mit Sicherheit eine grosse Herausforderung, aber wir werden es überleben.
Was klar ist: Je länger das Veranstaltungsverbot dauert, desto schwieriger wird es.
Wenn die Krise länger andauert und das Veranstaltungsverbot bis im Herbst bestehen bleibt: Was bedeutet das für euch?
Lukas: Wie erwähnt, ist der Sommer für uns aktuell die wichtigste Zeit im Jahr. Ein Veranstaltungsverbot bis im Herbst wird für eine längere Zeit vieles komplett auf den Kopf stellen. Wir werden selbstredend keine Veranstaltungen durchführen können und so auch keine Einnahmen generieren. Wir werden aber auch kreativ werden müssen, um neue Verdienstmöglichkeiten zu finden, uns operativ komplett umstellen müssen und bestimmt auch die Arbeit soweit möglich reduzieren.
Simon: Für mich als Angestellter ist die Situation im Moment einigermassen verkraftbar. Klar, auch ich möchte so schnell wie möglich wieder normal arbeiten und Events durchführen. Im Moment gibt mir das aber etwas Luft, um mich anderen Projekten zu widmen. Die freigewordene Zeit setze ich in verschiedenen Online-Marketing-Projekten ein.
Vielen Dank für eure Einblicke. Wir hoffen für euch, dass ihr bald wieder normal loslegen könnt. Zum Schluss: wenn ihr eine Botschaft an alle Veranstalten und Künstler teilen könntet, was würdet ihr ihnen in dieser Krise mit auf den Weg geben?
Lukas: Ich möchte mich bei all unseren Freunden und Partnern ausdrücklich bedanken für die vielen tollen Gespräche der letzten Wochen, die enge und produktive Zusammenarbeit in der schwierigen Zeit und für die grosse Solidarität untereinander. Am meisten leiden wir mit den Künstlerinnen und Künstlern im Bereich der Familien- und Kinderkultur, welche das ganze Jahr mit enorm viel Einsatz und Herzblut an ihren Auftritten und Programmen feilen und aktuell für unbestimmte Zeit mit den Ungewissheiten der Lage leben müssen. Wir drücken die Daumen und wünschen uns fest, dass wir alle gut durch diese besondere Zeit kommen.
Simon: An die Veranstalter und Künstler habe ich nur eine Botschaft: «Tut das, was ihr am besten könnt und bleibt kreativ.» Ich denke, so kommen wir am besten durch die Krise. Es ist unglaublich zu sehen, wie viele Projekte in kürzester Zeit entstanden. Täglich stossen wir auf neue, kreative Ideen, wie die Veranstaltungsbranche mit der Krise umgeht. Das ist im ganzen Trubel doch ein Lichtblick.